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Zu wenige Krebsberatungsstellen in Ostwestfalen-Lippe

Paderborn (dph). Aus Anlass des Weltkrebstages (4. Februar) hat die Landesarbeitsgemeinschaft der Krebsberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen kritisiert, dass es zu wenige Krebsberatungsstellen im Land gibt. Diese Einschätzung teilen auch die Wohlfahrtsverbände in Ostwestfalen-Lippe, die Beratungsstellen in Bielefeld, Herford, Minden und Paderborn unterhalten. Petra Grunwald-Drobner von der Psychosozialen Krebsberatung der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. sagte gegenüber WDR 2, dass allein im Kreis Paderborn jedes Jahr 1.500 Menschen an Krebs erkrankten. "Viele von ihnen brauchen vor allem nach der Behandlung Hilfe", betonte Grunwald-Drobner. Die Finanzierung für die Krebsberatungsstellen sei nicht gesichert.
 
Die Pressemitteilung der Landesarbeitsgemeinschaft im Wortlaut:

Landesarbeitsgemeinschaft Krebsberatungsstellen NRW schlägt Alarm:

Zu wenig ambulante Beratungsangebote für krebsbetroffene Menschen – Gefährdung der bestehenden Angebote durch Unterfinanzierung

"Eigentlich bräuchten wir in Nordrhein-Westfalen mehr Krebsberatungsstellen", erklärt Anne Grüter von der Beratungsstelle in Gelsenkirchen. Gemeinsam mit Waltraud Gier-Babeln und Gisela Reinhardt engagiert sie sich als Sprecherin in der Landesarbeitsgemeinschaft Krebsberatungsstellen NRW. "Unsere Beratungsstellen werden mehr denn je aufgesucht, schließlich wirft die Krankheit Krebs eine Vielzahl an Fragen und Unsicherheiten auf. Die betroffenen Menschen sind oft mit massiven Problemlagen konfrontiert. Wir können weiterhelfen und gemeinsam Wege zur Problemlösung erarbeiten."
 
Als Gabi F. vor einem Jahr die Diagnose Brustkrebs erhielt, verlor sie den Boden unter den Füßen. "Meine ganze Lebensplanung geriet ins Wanken, für mich hat sich erst einmal alles ums Überleben gedreht", erinnert sie sich. "Ich bin dann zu einer Krebsberatungsstelle gegangen und habe in persönlichen Gesprächen erfahren, was für mich bei der Krankheitsbewältigung hilfreich sein könnte." Gabi F. hat die Krankheit überwunden, doch Hilfe braucht sie noch immer: "Manchmal liegen meine Nerven auch heute noch blank. Immer wenn ich meine Nachsorgetermine wahrnehmen muss. Da bin ich froh, kurzfristig mit meiner Krebsberaterin sprechen zu können." Dankbar ist sie auch für die hilfreichen Informationen bei sozialrechtlichen Fragen und die konkrete Unterstützung beim Stellen komplizierter Anträge. "Für mich war es eine beruhigende Sicherheit, mich zunächst mit allen Anliegen an meine Krebsberatungsstelle wenden zu können."
 
Dieses Beispiel zeige, wie wichtig die Arbeit die insgesamt 25 psychosozialen Krebsberatungsstellen in NRW sei, sagt Beraterin Anne Grüter. "Unabhängige Information, Beratung, Begleitung und Hilfestellung ist in der Phase der Krebserkrankung, aber auch nach Abschluss einer Krebstherapie von ungemein großer Bedeutung." Aber: in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens wie am Niederrhein, im Sauerland, im östlichen Ruhrgebiet oder in Ostwestfalen-Lippe fehlen Beratungsstellen. Bedauerlicherweise musste die Krebsberatungsstelle in Siegen im letzten Jahr schließen, weil die weitere Finanzierung fehlte, weitere Beratungsstellen sind akut bedroht. Viele der bestehenden Einrichtungen können der stetig ansteigenden Nachfrage der Ratsuchenden nicht immer gerecht werden. Eine Ausweitung des Angebotes scheitert derzeit an der ungesicherten Finanzierung. Viele Beratungsstellen sind auf Spenden angewiesen, um ihr Angebot aufrechterhalten zu können. "Für die Sicherstellung der psychosozialen Versorgung der vielen von Krebs betroffenen Menschen sind verlässliche Finanzierungsmodelle erforderlich, an denen auch die Kommunen, das Land und die Sozialversicherungsträger beteiligt sind", fordert die Landesarbeitsgemeinschaft der Krebsberatungsstellen.
 
Über 100.000 Menschen erkranken in Nordrhein-Westfalen jährlich neue an Krebs, im Laufe des Lebens muss jeder Zweite hier mit einer Krebsdiagnose rechnen. Der hohe Bedarf an Krebsberatung ist bekannt. Das Land NRW moderiert zur Zeit Verhandlungen zwischen den Krankenkassen und den Krebsberatungsstellen NRW, um eine Basisfinanzierung sicherzustellen. Sie ist dringend notwendig, auch um die weitere Schließung von Krebsberatungsstellen zu verhindern.

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Mittwoch, 24.04.2024, 14 bis 17 Uhr, in Delbrück: Sprechstunde der Krebsberatung


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