Landestagsabgeordnete machen sich ein Bild über die vorhandenen judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen in der St. Kilian Kirche in Büren
Am 27. Februar 2025 besuchten drei Abgeordnete des Landtags von Nordrhein-Westfalen die römisch-katholische Kirche St. Kilian in Büren (Brenken), um sich ein Bild von den dort vorhandenen judenfeindlichen Prozessionsdarstellungen zu machen.
Ziel des Besuchs war es, auf die problematische Bildsprache der Kreuzwegstationen aufmerksam zu machen und die Notwendigkeit einer historischen Einordnung und Kontextualisierung zu diskutieren.
Dirk Damm, Leiter des Projekts spuren-sichtbar-machen.de, und Sebastian Mohr von SABRA (Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit der jüdischen Gemeinde Düsseldorf), einer Kooperationspartnerin von spuren-sichtbar-machen.de, stellten den Anwesenden das Projekt vor. Anhand des Beispiels in St. Kilian erklärten sie die judenfeindliche Bildsprache und ihre Wirkung. Besonders im Fokus stand die Darstellung der sogenannten Gottesmordlegende, die durch die Kreuwegbilder für alle Besucher:innen der Kirche unmittelbar sichtbar wird.
Die Abgeordneten Verena Schäffer (MdL), Norika Creuzmann (MdL) und Benjamin Rauer (MdL) zeigten sich entsetzt über die Deutlichkeit dieser Darstellungen und die damit verbundene Reproduktion antisemitischer Narrative. Sie betonten, dass es dringend einer Kontextualisierung solcher Objekte vor Ort bedarf, um eine historische Aufarbeitung zu ermöglichen und antisemitische Bilder nicht unkommentiert zu lassen.
Die Diskussion machte deutlich, dass der Umgang mit solchen Darstellungen ein wichtiges gesellschaftliches Thema bleibt und weiterer Sensibilisierung und Aufarbeitung bedarf.