Empathie durch Erlebnis: Der Escape Room „UNbekanntes UNbehagen“ fördert Verständnis für die Herausforderungen Geflüchteter Die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 (IWgR 24) bieten ein vielfältiges und spannendes Programm in unseren Kreisen. Daran beteiligt sich die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in Form eigener Veranstaltungen und nimmt gerne auch die Angebote der verschiedenen Netzwerkpartner:innen wahr. So machte sich ein Team aus Dirk Damm, Julia Hansmeyer (beide ada.kreis-höxter), Melina Görken (Integrationsagentur) und Markus Dropp (Diakonie Standort Warburg) am 13.03. auf die Reise zur Republik Fremdistan. Dass dies keine vergnügliche Reise werden würde und mit Urlaub nichts gemein hat, war schon im Vorfeld klar. Denn die ferne Republik Fremdistan ist Schauplatz des Escape Rooms „UNbekanntes UNbehagen“. Dieser wurde von der Bonner Flüchtlingshilfe gemeinsam mit jungen Geflüchteten entwickelt und im Rahmen der IWgR 24 gemeinsam vom Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg in Rimbeck und dem Umfeldmanagement der Malteser in Borgentreich in den Kreis Höxter geholt. Ziel des Escape Rooms ist es, eine Aufenthaltsgestattung für die Republik Fremdistan zu erlangen. Dafür müssen Rätsel und Aufgaben gelöst werden, welche die Teilnehmenden dem Ziel immer näherbringen. Von Anfang an jedoch wurde deutlich signalisiert, dass die Republik Fremdistan Neuankommende nicht willkommen heißt und sie nicht als individuelle Menschen behandelt werden. So musste das gesamte Team trotz Schuhgrößen von 38 bis 47 giftgrüne Badelatschen in Einheitsgröße anziehen und alle persönlichen Gegenstände abgeben. Begleitet wurde dies von den lautstarken Anweisungen einer Grenzbeamtin Fremdistans. Sprachlich konnte diese zwar niemand verstehen, aber die zugrundeliegende Botschaft kam trotzdem an: Ihr seid hier nicht erwünscht und wir lassen euch das spüren. Mit diesem beklemmenden Gefühl im Nacken und der Aufregung vor dem Unbekannten mussten drei Räume durchspielt werden: eine Grenzstation, der Weg zur Sammelunterkunft für Geflüchtete und die Unterbringung im Mehrbettzimmer. Dabei wurde wieder deutlich, dass das Format Escape Room viel mehr zu bieten hat als nur Freizeitspaß. Dass es sich sehr eindrücklich mit Themen der pädagogischen und politischen Bildung verbinden lässt, zeigte sich bereits im Herbst 2023, als der Escape Room „Fixing The Boat – Finding Identity“ auf Einladung der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in Warburg bespielt werden konnte und zur Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens anregte. Womöglich u.a. durch diese Vorerfahrung als Spielleitung gelang es dem Team der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in nur 41 Minuten die Aufenthaltsgestattung für Fremdistan zu erhalten. Die Freude darüber war groß, gleichzeitig wurde diese begleitet von Gefühlen der Bedrückung. Denn das, was für das Spielteam eine zeitlich begrenzte Erfahrung darstellte, ist für geflüchtete Menschen Alltag und hat existentielle Bedeutung. So äußerte eine Teilnehmende wie unangenehm die Erfahrung war, sich auf dem Weg zur Sammelunterkunft mit nur einer einzigen und sehr schwachen Taschenlampe in einer stockdunklen, unbekannten Umgebung orientieren zu müssen. Daraufhin berichtete die Person aus der Spielleitung, welche zuvor in die Rolle der Grenzbeamtin geschlüpft war, von ihren Erlebnissen auf der Flucht aus Syrien: Mitten in der Nacht musste sie mit ihrer Familie einen dunklen Wald durchqueren und dabei einem kleinen Lichtspot folgen, ohne sich annähernd sicher sein zu können, ob sie dem Träger der Taschenlampe überhaupt vertrauen kann. Der Escape Room macht spürbar, mit welchen Ängsten, Schwierigkeiten und Herausforderungen Menschen kämpfen, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen und versuchen müssen, sich unter diesen unangenehmen Bedingungen zuhause zu fühlen. Als fiktives Projekt trägt „UNbekanntes UNbehagen“ dazu bei, einen Perspektivwechsel anzuregen und die Empathie zu vergrößern für Menschen, die als Fremde behandelt werden und ihren neuen Alltag trotz dessen meistern müssen. Die Diakonie Paderborn-Höxter e.V. plant den Escape Room der Bonner Flüchtlingshilfe in 2025 nach Paderborn zu holen. Außerdem soll auch der Escape Room „Fixing The Boat – Finding Identity“ wieder in unsere Kreise geladen werden. Ansprechpartner Die Angebote von ada.kreis-höxter (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit der Diakonie Paderborn-Höxter e.V.) und der Integrationsagentur sind sehr vielfältig. Informationen erhalten Sie gerne bei: Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit: Ansprechpersonen: Dirk Damm, Julia Hansmeyer Telefon: 05641 78880Email: ada@diakonie-pbhx.de Integrationsagentur: Ansprechperson: Melina Görken Telefon: 0171 3549644 Email: goerken@diakonie-pbhx.de Perspektivenwechsel erleben: Wie ein Escape Room die Herausforderungen von Geflüchteten greifbar macht In den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2024 machte sich ein Team aus Dirk Damm, Julia Hansmeyer (beide ada.kreis-höxter), Melina Görken (Integrationsagentur) und Markus Dropp (Diakonie Standort Warburg) auf die Reise zur Republik Fremdistan. Dass dies keine vergnügliche Reise werden würde und mit Urlaub nichts gemein hat, war schon im Vorfeld klar. Denn die ferne Republik Fremdistan ist Schauplatz des Escape Rooms „UNbekanntes UNbehagen“. Dieser wurde von der Bonner Flüchtlingshilfe gemeinsam mit jungen Geflüchteten entwickelt und im Rahmen der IWgR 24 gemeinsam vom Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg in Rimbeck und dem Umfeldmanagement der Malteser in Borgentreich in den Kreis Höxter geholt. Ziel des Escape Rooms ist es, eine Aufenthaltsgestattung für die Republik Fremdistan zu erlangen. Von Anfang an jedoch wurde deutlich signalisiert, dass die Republik Fremdistan Neuankommende nicht willkommen heißt. Mit diesem beklemmenden Gefühl im Nacken und der Aufregung vor dem Unbekannten mussten drei Räume durchspielt werden: eine Grenzstation, der Weg zur Sammelunterkunft für Geflüchtete und die Unterbringung im Mehrbettzimmer. Es gelang dem Team der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. in nur 41 Minuten die Aufenthaltsgestattung für Fremdistan zu erhalten. Die Freude darüber war groß, gleichzeitig wurde diese begleitet von Gefühlen der Bedrückung. Denn das, was für das Spielteam eine zeitlich begrenzte Erfahrung darstellte, ist für geflüchtete Menschen Alltag und hat existentielle Bedeutung. Als fiktives Projekt trägt „UNbekanntes UNbehagen“ dazu bei, einen Perspektivwechsel anzuregen und die Empathie zu vergrößern für Menschen, die als Fremde behandelt werden und ihren neuen Alltag trotz dessen meistern müssen.